Salzburg hat die Festpiele, Salzburg hat Mozart, Sound of Music, eine barocke UNESCO-Welterbe-Altstadt und wunderbare Natur. Liest man einschlägige Salzburg-Tipps im Internet stellt man schnell fest, dass die Autoren vielfach keine Ahnung haben, was die Mozartstadt neben Getreidegasse&Co. tatsächlich zu bieten hat. Wir haben die Expertin in puncto Salzburg-Must-Do´s schlechthin befragt: Die offizielle Tourismus-Presse-Chefin der Stadt, Martina C. Trummer. Sie hat das Kleinod an der Salzach für Touristen aus jeder nur erdenklichen Perspektive erkundet. Hier lest ihr Martinas persönliche Salzburg-Must-Do´s für Besucher.
- Festung Hohensalzburg mit Aussichtsturm
Das Wahrzeichen und gleichzeitig markanteste Gebäude der Stadt ist die “Festung”. Die mittelalterliche Burg thront circa 100 Meter über der barocken Altstadt und ist nach dem Schloss Schönbrunn die angeblich meist besuchte Attraktion Österreichs. Auch wenn die Burganlage aus dem 11. Jahrhundert kein Geheimtipp ist, sollte man sie gesehen haben. Mit der modernen Festungsbahn ist der Aufstieg direkt aus der Altstadt komplett schweißfrei in nur 54 Sekunden möglich. Einmal in der imposanten Burganlage angekommen, sollte man auch die letzten Stufen auf den Trompeter-Turm nicht auslassen (Achtung: Allerdings nur mit Führung zugänglich). “Der Trompeter-Turm ist der höchste Punkt der Stadt und die Aussichtsplattform bietet einen tollen 360-Grad-Blick auf Altstadt, Umland und die angrenzende Bergwelt,” erzählt Martina C. Trummer.

Museum der Moderne am Mönchsberg
2. Spaziergang über den Mönchsberg
Wirklich jeder Salzburg-Besucher sollte sich auf den Spaziergang von der Festung Hohensalzburg hinüber zum Museum der Moderne (MdM) begeben. “Eine schönere Runde kann man fast nicht machen,” weiß die Tourismus-Expertin. Vorbei an Bürgerhäusern, alten Wehranlagen, dem Wasserspeicher der Stadt, einer buddhistischen Stupa und dem einzigen Weingarten Salzburgs führt der circa 30-minütige Marsch mit umwerfenden Ausblicken quasi vom Mittelalter in die Moderne. An dem architektonisch interessanten Museumsbau des MdM angelangt, kann man hier entweder im gleichnamigen Restaurant von Gourmet-Gastronom Sepp Schellhorn für sein leibliches Wohl sorgen lassen, den Sinn für Kunst befriedigen oder einfach mit dem Mönchsberg-Lift bequem wieder in Richtung Altstadt sausen.

Biergarten des Augustiner Bräu Kloster Mülln Salzburg (Müllner Bräu).
3. Bierkultur und Augustiner Biergarten
Wenige Schritte weiter vom MdM, den Mönchsberg wieder hinab (circa 10 Minuten Fußmarsch) gelangt man zum 1621 gegründeten Augustiner Bräu mit seinem schattigen Biergarten, dem größten Österreichs. Hier wird seit bald vierhundert Jahren das Bier in Holzfässern gelagert und ausgeschenkt. “Was selbst Salzburger kaum wissen ist, dass die Stadt 11 eigene Brauereien beherbergt und als Hochburg für Bierkultur gilt,” erzählt Martina C. Trummer. Ob für Pils-Liebhaber aus dem Hause Trumer, Märzen-Fans von Stiegl, Weißbier von der “Weißen”, Biobier aus dem Gusswerk, Kreativbier aus dem Hofbräu Kaltenhausen – es muss kein Gaumen trocken bleiben! Ein besonderes Erlebnis gibt es u.a. in der “Trumerei“, dem Bierlokal mit Shop und Restaurant der Trumer Privatbrauer im Stadtteil Lehen. Hier kann man ein Fünf- bis Sechs-Gänge-Menü mit ausgewählter Bierbegleitung buchen – bierig informativ, gut und unterhaltsam!

Salzburger Marionettentheater – Sound of Music Musical
4. Salzburger Marionettentheater, ein Ort voller Zauber, Tradition und Kunsthandwerk
“Egal ob Norddeutsche oder Südkoreaner – ich habe noch nie jemanden erlebt, der diesen Ort der Poesie und Verzauberung nicht ohne einem glücklichen Lächeln im Gesicht wieder verlässt,” weiß Martina C. Trummer. Das Salzburger Marionettentheater existiert seit über 100 Jahren und gibt mit seinen kleinen Darstellern große Opern wie “Die Zauberflöte” oder Kassenschlager wie “Sound of Music” zum Besten. Das Besondere an diesem Ort inmitten der Salzburger Altstadt ist die Verquickung von Tradition mit Kunsthandwerk und barockem Ambiente. Alle Puppen und Requisiten werden im Haus von den Marionettenspielern selbst gefertigt. Die Spielweise des Salzburger Marionettentheaters wurde 2016 sogar mit dem UNESCO-Welterbetitel versehen. Seit Kurzem ist das geschichtsträchtige Haus, in dem jede Ritze Kunst und Kultur atmet, auch mit Backstage-Führungen zu besichtigen. Auf keinen Fall auslassen! www.marionetten.at

Die Wasserspiele bei Schloss Hellbrunn. Blick auf den Fürstentisch.
Hellbrunn palace with its trick fountains.
5. Schloss Hellbrunn, die Wasserspiele und der Park
Natürlich auch kein Geheimtipp aber tatsächlich sehenswert ist das ehemalige Lustschloss der Erzbischöfe vor den Toren der Stadt, Schloss Hellbrunn. Angrenzend an den zauberhaften Innenhof (in der Adventszeit findet hier der mit Abstand idyllischste Weihnachtsmarkt statt), befinden sich die fürsterzbischöflichen Wasserspiele. An verschiedenen Stationen und Grotten werden die Besucher hier von wasserspeienden Stühlen, Figuren oder Requisiten überrascht. Der Spaziergang hinauf zum Monatsschlössl gibt schöne Einblicke in den Park und auf die Salzburger Bergwelt. Wer es besonders romantisch mag, kann auch eine Kutschenfahrt von der Stadt hierher buchen. Empfehlenswert um nach Hellbrunn zu gelangen ist auch eine Tour mit dem Fahrrad, ansonsten fährt der Bus Nr. 55 im Halbstundentakt.
6. Kapuzinerberg und Franzisksischlössl
Wild, romantisch, einsam und schön ist ein Spaziergang über den Kapuzinerberg, dem zweiten Stadtberg Salzburgs. Die pittoreske Imberg-Stiege führt von der Steingasse hinauf zum Kapuziner Kloster. Im Garten der Bruderschaft befindet sich Salzburgs einzige Imkerei. Auf dem Weg durch den Wald in Richtung des verträumten Franziskischlössl passiert man eine Büste Mozarts, das Wohnhaus des Schriftstellers Stefan Zweig und trifft, wenn man Glück hat, eine der hier lebenden Gemsen. Das Franziskischlössl selbst ist ein ehemaliger Wehrbau aus dem 16. Jahrhundert, zu dem auch ein Restaurant mit wundervoller Terrasse gehören. Die zwei Suiten des Hauses wurden mit erlesenem Interieur, Antiquitäten und Kunst von heimischen Künstlern ausgestattet, das Bio-Frühstück wird im privaten Kaminzimmer oder im Rosengarten serviert. Prädikat: Romantisch und empfehlenswert!

Salzburger Festspiele. Detail der Festspielhäuser in der Hofstallgasse (Masken).
Salzburg Festival. Festival masks at the Festival halls.
7. Führung durch die Festspielhäuser
Wer keine Karten für den “Jedermann” ergattern konnte oder schlicht nicht zur Festspielzeit (Juli bis August) in Salzburg weilt, dem steht der spektakuläre Einblick in die Salzburger Festspiel-Welt von Max Reinhardt, Hugo von Hoffmansthal und der vielen Ausnahme-Künstler in Form einer Führung durch die Festspielhäuser offen. Täglich um 9:30 und um 14:00 gibt es den geführten Rundgang durch die geschichtsträchtigen Foyers und Spielstätten “Großen Festspielhaus”, “Haus für Mozart” und “Felsenreitschule”. Wer Inhaber einer SalzburgCard ist, kann an dieser Führung sogar kostenlos teilnehmen. Karten sind jeweils 15 Minuten vor Beginn im Festspielshop in der Hofstallgasse erhältlich.
9. Hangar 7
Was wäre das moderne Salzburg ohne Red Bull und Dietrich Mateschitz? Mit dem Hangar 7 hat sich der Red-Bull-Eigentümer am Salzburger Flughafen seinen privaten Traum erfüllt. In dem architektonisch eindruckvollen Multifunktionsbau unter der Glaskuppel befindet sich eine Sammlung historischer Flugzeuge, Helikopter und Formel-1-Rennwägen des Unternehmen Dietrich Mateschitz. In den Restaurants und Bars im Hangar 7 kann man nach der Führung – von super gediegen bis ziemlich normal – Essen und Trinken. Im Restaurant “Ikarus” wurde eines der ambitioniertesten Projekte der internationalen Haute Cuisine überhaupt entwickelt: Das Gastkochkonzept. Unter der Leitung von Executive Chef Martin Klein und Patron Eckart Witzigmann werden im Monatsrhythmus die kreativsten und erfolgreichsten Spitzenköche der Welt nach Salzburg eingeladen. Ein tatsächlich einzigartiges Genusserlebnis!

Kunstwerk der Salzburg Foundation: Gurken von Erwin Wurm im Furtwänglerpark
10. Walk of Modern Art
Kunst im öffentlichen Raum erlebbar zu machen war und ist das Ziel der Salzburg Foundation. Mit dem Unternehmer und Sammler Würth konnte dieses öffentliche Kunstprojekt mit Größen der internationalen Kunstszene umgesetzt werden: Mit dem Walk of Modern Art ist ein hochkarätiger weltweit einzigartiger Skulpturenparcours im Herzen der Weltkulturerbestadt entstanden. Die 12 Skulpturen international renommierter Künstlerinnen wie Marina Abramovic, Anthony Cragg, Anselm Kiefer oder Stephan Balkenhol führen zu den schönsten Plätzen Salzburgs und zu Orten mitten in der Stadt, die eher versteckt sind. Die Kunstwerke sind fußläufig erreichbar und für alle Kunstinteressierten frei zugänglich. Führungen gibt es jeden ersten Samstag im Monat um 15:00, Start im Innenhof der Universität Mozarteum, Mirabellplatz 1. Anmeldung erbeten unter artroom@wuerth.at, Tel. +43 50 8242-0.
Individuelle Führungen mit der sympathischen Kunstexpertin Anita Thanhofer sind bei der privaten Kunstvermittlungsagentur “Durchblick” buchbar.
Wer jetzt noch immer nicht genug Salzburg erlebt hat, der sollte sich unbedingt auch die beliebteste und meistgebuchte Touristen-Tour Österreichs, die Original “The Sound of Music Tour”von Panoramatours nicht entgehen lassen! Fahrt nach St.Gilgen, Mondsee und zu allen Sound of Music-Sehenswürdigkeiten in der Stadt inklusive. Und dann könnte man noch dem traditionellen Café Bazar einen Besuch abstatten, oder rund um den Leopoldskroner Weiher spazieren……so, jetzt aber stopp!
Eines jedenfalls ist sicher: Salzburg hat an Schönheit viel zu bieten!
Keep on cruisin!
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Stella