Es gibt eine Lüge. Eine grüne Lüge, der wir alle aufsitzen. Jener Lüge nämlich die uns glauben macht, dass “Nachhaltigkeit” oder “Umweltfreundlichkeit” mit der sich große Konzerne schmücken, tatsächlich etwas GUTES für uns Menschen und unsere Umwelt bewirkt. Die Wahrheit ist: Genau das Gegenteil ist der Fall!
Die Folgen davon sind im Moment gerade mehr als sicht- und spürbar. Wir bestaunen gerade die unglaubliche und anhaltende Hitze. Überall auf der Welt stehen Wälder in Flammen – der Klimawandel ist kein Phänomen der Zukunft, der Klimawandel ist da! Das Erschreckende dabei ist, dass wir alle tatenlos zusehen wie Lemminge und keine Ahnung zu haben scheinen, wie sehr wir mit unserem Wirtschaftssystem und unserem Konsum die Welt zerstören.

Verbrannter Regenwald – für die Produktion von Palmöl in Indonesien
Auch ich bin erst vor kurzem so richtig aufgerüttelt worden. Genau genommen seitdem ich den Film “The green lie” oder “Grüne Lügen” von Werner Boote und Katrin Hartmann beim Trumer Sommerkino gesehen habe. Egal ob es sich um die Textil-, Nahrungs-, Energie- oder Autoindustrie handelt – wann immer wir es mit Großkonzernen zu tun haben, können wir sicher sein, dass sie NICHT zum Wohl von uns Menschen und unserem Planeten handeln. Auch wenn uns diese Konzerne mithilfe von “Nachhaltigkeits-Siegeln”, “Umweltplaketten” oder millionenschweren PR-Kampagnen das Gegenteil weismachen. “Greenwashing”, also das Bemühen der Konzerne ihr schmutziges Kerngeschäft hinter schönen Öko- und Sozialversprechen zu verstecken, ist erfolgreicher denn je.

Trumer Sommerkino in Obertrum
So wirbt der Ölkonzern Shell mit “grünen” Windrädern; der Getränkekonzern Coca Cola pumpt in armen Ländern Brunnen bis zum Versiegen leer und stilisiert sich in der Öffentlichkeit zum Schützer der Weltrinkwasserreserven. Monsanto betrachtet sein gentechnisch verändertes Saatgut samt der dazugehörenden giftigen Pestizide als Beitrag zur Hungerbekämpfung, obwohl es Böden und Bauern ruiniert. Europas größter CO2-Emittent, der Energiekonzern RWE versteht seine Kohlemeiler als Artenschutz, weil an den Kühltürmen Vögel nisten. Unilver behauptet sogar, “die größte NGO der Welt zu sein”, obwohl der Konzern für seine Produkte jährlich acht Millionen Tonnen Rohstoffe benötigt, die für die Hälfte der globalen Waldzerstörung verantwortlich sind.”
“Je offensichtlicher und durchschaubarer grüne Lügen sind, je schädlicher das Produkt und die dafür verwendeten Rohstoffe und je absurder das daran geknüpfte Ökoversprechen, desto eher wird alles geglaubt,” so Kathrin Hartmann. “Und zwar ausgerechnet von jener Zielgruppe, die als besonders gebildet gilt.”

Was kaufst du im Supermarkt??
Tja, damit bin wohl auch ich gemeint.
Doch etwas hat sich verändert, seit diesem Film. Mir graust im Supermarkt vor all den Plastikverpackungen; ich meide Produkte von Großkonzernen wie Nestlé wie die Pest und habe überhaupt viel weniger Lust zu konsumieren.
Ich kann hier keine Lösung anbieten und will mich vor allem nicht als “Vorbild” hinstellen – doch irgendetwas MÜSSEN wir tun! Wir, alle, Menschen!
Was wir bereits wissen ist, dass wir nur bei uns selbst anfangen können, um etwas zu verändern. Ich jedenfalls will mehr auf die Umwelt achten, mich mit weniger begnügen, aufmerksamer und rücksichtsvoller durch die Welt gehen. Den Fokus auf das Wohlbefinden von Natur, Umwelt, Mensch und Tier legen – und weniger auf meine eigene Bequemlichkeit, Komfort und Wohlstand.
Grün muss endlich sexy werden!
Hast DU vielleicht eine Idee wie das gehen könnte?
keep on (green) cruisin´
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Stella
(c) Titelfoto von Ekaterina Sevrouk in der Leica Galerie Salzburg