Hola hola! Wir leben noch! Und zwar so gut, wie seit sechs Wochen nicht! Letzten Sonntag hat uns das Ayuntamiento von Castelldefels das größtmögliche Geschenk überhaupt gemacht. Meine jüngere Tochter meinte: “Das war der schönste Tag meines Lebens.”
Wenn uns, oder zumindest mir, Corona eines gezeigt hat, dann das: Weniger ist das neue Mehr! Wenig ist urplötzlich so unheimlich viel! In puncto Corona-Learnigs, ist das eine der Gewissheiten, die zumindest ich nach fast sieben Wochen in Quarantäne am Strand von Barcelona, nach 46 Tagen Lock-Down-Total, mit absoluter Sicherheit behaupten kann. Wir waren tatsächlich sechs Wochen lang eingesperrt. Zwar fühlt es sich noch immer nicht an wie ein Gefängnis, unser Haus hier in der schönen Calle Quinze in Castelldefels. Aber haarscharf dran war es schon einige Male.
Relativ kurzfristig hat die spanische Nationalregierung vorletzte Woche verkündet, dass am Sonntag, 26. April ein Elternteil mit bis zu drei Kindern, von 9:00 Uhr früh bis 9:00 Uhr Abends eine Stunde lang am Tag auf die Straße gehen darf. Im Umkreis von einem Kilometer. Und ich sage euch, sie hätten nicht einen Tag länger warten dürfen! Es war aller-, allerhöchste Zeit! Am Samstagabend waren wir sowas von durch mit der ganzen Quarantäne-Sch…., dass ich zum Einschlafen zu meinen Kindern nur noch sagen konnte: “Mausis, morgen machen wir etwas anderes.”
Und wie schön war dieses Morgen! Gestartet haben wir noch in Quarantäne-Modus. Ich, mit Yoga am Dach wie immer, habe plötzlich von dort oben Menschen am Strand entdeckt! Zum ersten Mal seit sechs Wochen ein Homo Sapiens am Beach! “Da müssen wir sofort hin,” rief ich Cosi zu. Wir ließen alles liegen und stehen, Maxi hatte nicht mal mehr die Zeit ihre Schuhbänder zuzubinden, so groß war die Aufregung, wieder dorthin zu gelangen, wo die Freiheit schier grenzenlos ist! Der Strand war offen! Ein größeres Geschenk hätte uns das Ayuntamiento von Castelldefels nicht machen können! Sie haben tatsächlich den Strand aufgesperrt! Die Überraschung war den Behörden gelungen, hatten wir doch noch die Tage zuvor diskutiert, ob die super strengen Spanier das jemals wagen würden! Wie ich heute weiß, sind wir die Auserwählten hier, denn weder im benachbarten Sitges, noch in Viladecans geschweige denn in Barcelona, haben die Menschen dieses Glück. Obwohl das Meer auch dort vor der Haustüre liegt. Nur hier in Castelldefels, durften wir an die so lang entbehrte Küste. Wir liefen die wenigen Meter zur Tür hinaus und spürten zum ersten Mal wieder Sand unter den Füßen, Wind und die Sonne im Gesicht, hörten die Stille und das Rauschen und blickten ungläubig und dankbar auf endlich wieder vor unseren Füßen liegende, große weite Meer hinaus.
So vermeintlich wenig ist an diesem Sonntag mit einem Mal so viel geworden.
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