Beim Skifahren sagt man, der dritte Tag sei der schlimmste. Das ist für mich auch in Quarantäne so. Allerdings bin ich erst bei Tag 3. Kann es noch schlimmer kommen?! Lagebericht von Tag 3 in Quarantäne mit zwei Kids, am Strand von Barcelona.
Gerade eben hat meine ältere Tochter diese Überschrift gelesen und gesagt: “Mami, dramatisier doch nicht so. Aber ist schon ok, solange der Tag wieder gut wird.”
Ja, er ist eh gut, dieser Tag. Eh. Wir sind gesund. Wir haben zu Essen. Ich habe dich, ich habe euch. Wir haben uns.
Und dennoch…..heute hat es mich erwischt. Nach einem Schreianfall in der Früh, weil meine kids beim Lernen nicht “funktioniert” haben. Nach einem Spaziergang mit Nana, der 13 Jahre alten Mini-Hündin von nebenan an den Strand habe ich heute den Boden unter meinen Füßen verloren. Alles, woran ich mich bis jetzt geklammert habe, von dem gedacht habe, dass es mir Sicherheit gibt, ist wie Sand unter meinen Füßen zerronnen. Meine Zuversicht, meine Kraft, meine Überzeugung – alles war plötzlich weg. Und ich wie im freien Fall.
Und diese ewigen Nachrichten und Interpretationen zur Lage der Welt und diesem Virus, die einen per WhatsApp, über die Medien und Social Media erreichen. Die unzähligen fröhlichen Leute die plötzlich aus dem Boden sprießen wie Leberblümchen, die den Mega-Plan und schon jetzt die Top-Routine haben, Sport machen und fit sind und toll und gut drauf! Verdammt! Es ist alles ist einfach nur Sch…!!!! Let´s face it!!
Mein Zusammenbruch am Sofa, war wohl vorprogrammiert. Notwendig? Ich weiß es nicht. Meine Kinder jedenfalls haben ihre Mutter völlig mutlos, weinend, am Ende miterlebt. Und? Sie waren einfach nur da für mich. So lieb! Meine ältere Tochter ist vor mir gekniet und hat mich die ganze Zeit einfach nur angesehen, gedrückt und gestreichelt. So lieb. So schön. Von Maxi habe ich eine Zeichnung bekommen, die mich zum Lachen bringen sollte. Das hat sie geschafft! Dass ich mich jetzt wegen meiner Schwäche auch noch schlecht fühle, erspare ich mir. So ist das Leben ohne Boden unter den Füßen. Das Leben in Zeiten von Corona.
Jetzt, noch immer am Sofa, aber mit einer Tasse heißem Kakao und einem Schuss “Duque de Alba”, bin ich einfach nur froh, dass ich Schreiben kann, dass ich leben kann und, dass ich noch lachen kann! Dafür gibt es immer einen Grund. Oder zwei 😉
Fuerza amigos! Bitte bitte schreibt mir! Eure Kommentare auf Facebook oder hier im Blog helfen mir unendlich in dieser wahnwitzigen, bodenlosen Zeit! Wir sind nicht allein! Wir sitzen alle in einem Boot! Somos todos iguales! Auch wenn alles keinen Sinn zu haben scheint, für irgendetwas wird´s schon gut sein! From Barcelona with love!
#stayhealthy #stayhappy #stayathome #CuarentenaBarna
6 comments
Hey Julia, zufällig über Mrs Vermont gestolpert will ich Dir sagen, dass ich gut finde was Du schreibst.
Scheint, als hätte Dich das Leben ganz ordentlich rum gewirbelt in den letzten Jahren. Umso mutiger ist Deine Barcelona-Entscheidung. Und ich wünsche Dir/Euch, dass alles so gut läuft wie nur irgend möglich.
Ich werde jedenfalls sicher weiterhin bei Mrs Vermont reinschauen. Hoffentlich kannst Du bald lässige Fotos von coolen Parties in dieser genialen Stadt schicken!
Alles Liebe und lass Dich von Deinen Mädels gscheit drücken wenn Dir die Decke auf den Kopf fällt!! Andi
Hallo Andi!!! Wie schön, dass du mich gefunden hast!! Freut mich sehr…..nachdem die Volksschulzeit jetzt doch schon etwas länger zurückliegt ;-)))))
Freu mich wenn du reinschaust….lasst es euch auch gutgehen!! Und das mit den Fotos, das verspreche ich dir!!! Ich werde die Parties sowas von nachholen, auch das verspreche ich dir hiermit!!! Jupieeeeh!!!
Freu mich drauf! Alles Liebe und bis bald!!! Julie äääääh, Stella!!! 😉
Stay strong liebste Julie!! Trotz all dem „Social distancing“ sind wir – vielleicht mehr denn je – miteinander verbunden! Eine Chance? Let’s take it!
Hab dich lieb 😘
Hallo!!! Lizi!!!! Wie schön von dir zu lesen!!! Danke für Deine Worte!!! Love you toooooooooo!!!!! Love! julie
Hey, liebe Julia! Denk an die kalten Nächte (und auch großen Teile der Tage) im ungeheizten Zelt in der marokkanischen Wüste vor gut zwei Jahren! Haben wir auch geschafft!!!
Mir geht es mit dem freien Fall derzeit ähnlich wie Dir, wenn ich auch daheim in Frankfurt sitze. Als Selbstständiger, der gerade viele Aufträge von jetzt auf gleich weg gebrochen sind, kann ich Deine Situation nur zu gut verstehen. Und dennoch: Es bewegt sich so viel und wir werden neue Lösungen und nie gekannte Energien entwickeln! Lass uns gerne mal skypen oder Face-timen, wenn Du magst!
Bisou von Gisa 💕
Hallo Gisa! Danke Danke Danke für Deine lieben, ermutigenden Worte!Stimmt, auch in der Wüste waren wir ganz schön am Limit – immer wieder! Erinnerst du dich, als du aufgeben wolltest?! Jetzt sind wir beide froh, es durchgestanden zu haben, oder?! Ich hoffe, diesmal trifft das auf mich zu!
Schick dir eine ganz feste Umarmung!!! Und bis ganz bald, gesund und glücklich in neuen Zeiten!!! Deine, julia