Wir hier in Spanien sind angekommen im Überwachungsstaat. Die Polizei patrouilliert auf den Straßen, in der lokalen Facebook-Gruppe hat heute jemand die Überwachung des Strandes via Helikopter gepostet. Und das Unglaubliche: Es ist weder ein Film, noch ein Traum!
Shut-Down. Als ich mich vor mittlerweile sechs Wochen mit Sack und Pack zu einem spanischen Abenteuer aufgemacht habe um für ein halbes Jahr oder länger nach Barcelona zu gehen – habe ich mir DAS nicht erträumen lassen. Nicht in meinen kühnsten Phantasien, wäre ich fähig gewesen mir auszumalen, was ich jetzt hier erlebe: Ich mit meinen kids in einem Haus am Strand 15 Kilometer südlich von Barcelona. Vor der Türe die Polizei, die dich bestraft, wenn du ohne sehr wichtigen Grund das Haus verlässt.
Der Geburtstag meiner Tochter gibt Stoff für einen Sabotage-Krimi. Nur aufgrund der Tatsache, dass wir mit dem zweiten Teil unserer Barcelona-Familie – die fünf Minuten zu Fuß entfernt von uns wohnt – gefeiert haben. Ich traue mich nur noch auf die Straße mit Müllsäcken in der Hand. Egal, wie voll oder leer sie sind. Ist das alles echt?? Heute Sonntag ist tatsächlich NIEMAND mehr auf der Straße gewesen. Irgendwo am Horizont tritt alle paar Minuten ein Gassi-Geher mit seinem Vierbeiner ins Blickfeld. Keine Menschen, kaum Autos und: Keine Flugzeuge mehr – nicht eines, wo vor vier Wochen noch täglich rund 1.500 Maschinen gelandet sind. Dieser Zustand ist verlängert worden bis 9. April. Das ist der Gründonnerstag. Ich hoffe, dass die Farbe grün dieses eine Mal, der ihr zugewiesenen Bedeutung auch wirklich gerecht wird: Hoffnung! Die Hoffnung auf Lockerung dieses Zustands.
Natürlich geht das Leben trotzdem weiter. Langsam, um einiges gemütlicher, dennoch Schritt für Schritt. Cosi hat ihren 11. Geburtstag gefeiert. Es war schön. Sie war glücklich. Die Torte ist trotz fehlender Zutaten geglückt. Gemacht von Maxi und mir höchst persönlich.
Doch lässt sich das kleine Glück in Zeiten von Corona auch immer wieder verdrängen. Verschwörungstheorien, tausend Fragen ohne Antworten, nie für möglich gehaltene Entwicklungen….
Gerade eben habe ich einen sehr ….sagen wir…… interessanten Artikel gelesen, welchen die römische Autorin Francesca Melandri für den “Guardian” geschrieben hat: “A letter to the UK from Italy: this is what we know about your future”. Klicke hier um ihn zu lesen.
No more words needed!
Mir bleibt derweil nicht viel übrig, als mich ins Sofa zu lehnen. Abwarten, Corona trinken!
In diesem Sinne, Salud! Und die Hoffnung lebt: Hasta pronto amigos!
#stayhealthy #stayhappy #stayathome #CuarentenaBarna