Nichts gibt besseren Gesprächsstoff UND Erkenntnisse ab, als unsere guten Freundinnen. Vor allem, wenn es um die jeweiligen Partner und Beziehungen der heiß geliebten Damen geht. Da ereignen sich immer wieder die aller erstaunlichsten Konstellationen. Und Erkenntnisse. So geschehen vor wenigen Wochen, als die sonst so Macho-verliebte Vroni einen abgedrehten Musiker als ihren neuen Lover präsentierte. Nicht, ohne uns vorher noch zu zutuscheln, dass das “aber geheim bleiben müsse”. Aha. Geheim, warum?
Als der besagte Kerl dann vor uns stand, wussten wir warum. Es gab nur noch eine Frage, die in den Augen aller Anwesenden brannte: “Wie kommt sie nur zu deeem?!” Das konnte einfach nicht gut gehen….. Sowohl in Aussehen, Gehabe, Lebensphase und Sozialisation war Oliver das diametrale Gegenteil vom Prototypen unserer lieben Freundin.
“Das ist so, wie wenn du dir einen Landwirt suchst und deine Zeit nur noch mit Heu einholen und Kühe füttern verbringst,” wählte Lucy einen etwas drastischen Vergleich. Wie konnte sich bei den beiden auch nur eine Liebesnacht ausgehen, fragten wir uns? Und wohin sollte das überhaupt führen?”
Natürlich hatten wir alle Angst um unsere liebe Freundin. “Der will doch in Wirklichkeit was ganz was anderes, als die Vroni,” sagte Hubsi über die beiden, die auch jetzt noch, einige Wochen später sorglos und glücklich miteinander turteln. Da kam mir plötzlich der Spruch in den Kopf, den meine Beziehungs-Heroes, das Ehepaar Veit und Andrea Lindau in “Königin und Samurai” zum Besten gegeben haben:
“Die Dauer einer Beziehung, ist nicht der Maßstab für ihre Qualität”.
Was? Die Zeit, die eine Beziehung dauert soll also kein Parameter für ihre Qualität sein? Ja, klar irgendwie, doch irgendwie auch nicht. Denn: Ist es nicht so, dass wir – bewusst oder unbewusst – das Andauern einer Beziehung sehr wohl mit “gut” und “gelingen” gleichsetzen. Und, je länger ein Paar zusammen ist, desto “besser” ist es. Was im Umkehrschluss so viel bedeutet, wie: Eine kurze Beziehung kann qualitativ nicht wertvoll sein. Oder: Wenn von Anfang an klar ist, dass die Beziehung nicht lange gehen wird, dann ist sie von vornherein nicht “gut”. Die Forderung nach Dauer ist es doch, die wir – bewusst oder unbewusst – an unsere Beziehungen stellen.
Aber – um auf Vroni und Oliver zurückzukommen – vielleicht braucht eine Beziehung gar nicht unbedingt “lang” zu sein, um dennoch gut zu sein! Vielleicht ist es möglich, eine qualitativ wertvolle Beziehung zu führen, auch wenn sie nicht von Dauer gekrönt ist!
Denn: geht es nicht vielmehr darum, auf die Qualität zu achten, als darauf fixiert zu sein, dass etwas “andauert” um jeden Preis? Für mich jedenfalls sind Vroni und Oliver wahre Helden – und modern obendrein! Sie leben beide konsequent die Antwort auf die wirklich wichtigen Fragen: Was will ich? Was fühle ich und was brauche ich im Moment um glücklich zu sein?” Sie sind zusammen, weil es ihnen im Moment gut tut. Vroni weiß was sie braucht und was sie will, nämlich eine schöne Zeit mit einem Mann. Und wie lange diese Zeit andauert? WHO fu… CARES!!!!!!!
P.S.: letzten Donnerstag waren die beiden übrigens romantisch Abendessen….zum einjährigen Jubiliäum! Selten, hab ich mich über einen fremden Jahrestag so gefreut ;-)))